Tamdrup Kirche
Diese Dorfkirche nordwestlich von Horsens ist von Geheimnissen umgegeben. Weshalb liegt eine der ältesten und größten Dorfkirchen an einem Ort, der früher mitten im Nirgenwo lag? Die Legende besagt, dass sich hier eines der wichtigsten Ereignisse der dänischen Geschichte abgespielt hat.
Eine Kirche ganz besonderer Art
Die schöne, weiß getünchte Kirche in Tamdrup ist die zweitgrößte Dorfkirche Dänemarks. Da sie aus den Jahren 1110 – 1120 stammt, ist sie eine der ältesten Kirchen des Landes. Die Kirche befindet sich nicht in einer Stadt (d.h. 500 Meter außerhalb der schnell wachsenden Stadt Lund am Stadtrand von Horsens) und lag auch nie in einer Stadt. Sie steht auf einem 80 Meter hohen Hügel und wurde von den Schiffen auf dem Horsens Fjord als Schifffahrtszeichen und benutzt. Die Kirche in Tamdrup ist ungewöhnlich groß, fast wie eine Kathedrale, und man sagt, dass die Kirche so teuer war, dass nur der König oder der Bischof von Århus sich ihren Bau leisten konnte.
Im Inneren der Kirche befinden sich einige der ältesten Fresken Dänemarks.
Im Jahre 1450 bekam die Kirche Gewölbe und einen Turm. Dieser Umbau war recht umfangreich und geschah, als die Kirche im Besitz des Bischofs von Aarhus war, was recht kostspielig war. Es ist nicht genau bekannt, welche Bedeutung die Kirche hatte, da man so viel Geld für sie ausgab.
Als Dänemark christlich wurde
Die berühmteste Sehenswürdigkeit der Kirche in Tamdrup ist eine sehr interessantes Altarbild – tatsächlich so interessant, dass sich das Original im dänischen Nationalmuseum befindet. Auf den 29 vergoldeten Kupfertafeln des Altars ist die Geschichte dargestellt, wie die der deutsche Geistliche Poppo den dänischen Köning Harald Blauzahn (Blaatand) bekehrte und ihn im christlichen Glauben taufte. Mit anderen Worten, es ist die Geschichte darüber, wie Dänemark ein christliches Land wurde. Es gibt Hinweise darauf, dass Poppo in Tamdrup als Heiliger gefeiert wurde und dass in den ersten Jahrhunderten Wallfahrten an der Kirche vorbeiführten.
Die Legende besagt, dass Poppo genau hier bei der Kirche in Tamdrup ein Stück glühendes Eisen trug, um den König davon zu überzeugen, dass das Christentum die wahre Lehre sei. Da die Hände von Poppo trotz des Kontaktes mit dem glühenden Metall unverletzt blieben, sah Harald Blaatand dies als ein Zeichen Gottes. Dies könnte die besondere Bedeutung der Kirche erklären. Zwar geschah dies im 10. Jahrhundert, während die Kirche erst im 12. Jahrhundert erbaut wurde, aber vor der Kirche haben Ausgrabungen gezeigt, dass es während der Wikingerzeit einen markanten Herrensitz gab, der möglicherweise eine königliche Residenz war. Daher ist es nicht undenkbar, dass die Kirche als sakrales Zeugnis für die Entstehung des Christentums in Dänemark erbaut wurde.
Weitere historische Sehenswürdigkeiten
Das Küstenland bietet viele spannende historische Attraktionen. Von der Antike bis zur Industriegeschichte. Von Museen bis hin zu Gebäuden und Attraktionen in der Natur. Auf dieser Seite finden Sie Anregungen für interessante historische Highlights in der Nähe von Horsens, Odder und Juelsminde.