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Auf der „Obstroute“ durch Südfünen

Auf dieser Route kann man – im wahrsten Sinne des Wortes – etwas über die Geschichte des Obstanbaus in Dänemark ‚erfahren’. Es heißt, dass man hier nur ein Stöckchen in die Erde stecken müsse, damit sich daraus ein Apfelbaum entwickeln könne. Es ist etwas dran, denn im südlichen Teil von Fünen gibt es jede Menge Obstbäume. Dass die Einheimischen gern ihr Obst verkaufen, bezeugen die vielen Obststände an den Straßen. Früher wurde das Obst mit der Eisenbahn befördert. Auf der alten Trasse verläuft jetzt der Radweg.
 

Die Familie Weber legte einst mit Gl. Hestehauge die allererste Obstplantage in Dänemark an. Ferner ließ sie auch die großen Traumhäuser im italienischen Stil errichten, die man auf der Fahrt zu sehen bekommt. Am Strand von Christiansminde kann man sich einen Apfel oder ein Eis genehmigen. Den Weg mit der schönen Aussicht, der am Wasser vorbeiführt, ließ die Familie Weber ebenfalls anlegen.

Die nur 37,7 km lange Trasse der ehemaligen Eisenbahnlinie Svendborg – Nyborg schlug alle Rekorde, denn sie war die bis dato teuerste ihrer Art in Dänemark. Dafür war das auch die Strecke, an der je Meile die meisten Menschen wohnten – nur übertroffen von der Küstenbahn in Nordseeland. In der Zeit von 1897 bis 1964 gelangten große Mengen Obst aus Südfünen mit der Bahn in alle Welt – und natürlich auch nach Kopenhagen.

Heute kommt Obst in großem Stil aus dem Ausland. Im Jahre 1880 jedoch, als die Plantagen Gammel Hestehauge angelegt wurden, erzeugten die Obstbauern süße, wohlschmeckende Früchte, was die Einfuhr völlig unnötig machte. Wie der Obstanbau die hiesige Landschaft geprägt hat, kann man auf der Fahrt durch die Apfel- und Weinplantagen erleben.

Früher wurden die Erzeugnisse der hiesigen Obstplantagen überwiegend verschifft. Diese Tradition wird auch heute noch in Ehren gehalten, indem Wettfahrten mit Segelschiffen ver anstaltet werden, die noch bis in die 40er- Jahre des vorigen Jh. Obst nach Kopenhagen und nach anderswo beförderten. Anfang Oktober eines jeden Jahres starten die Schiffe mit landwirt- schaftlichen Erzeugnissen von den Inseln Langeland und Tåsinge beladen zur Fahrt nach Svendborg.