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Die Insel auf zwei Rädern umrunden: „Samsø ist eine wunderschöne Fahrradinsel“

Der Fahrradclub MCM aus Mårslet südlich von Aarhus umrundet Samsø mindestens einmal pro Jahr mit dem Fahrrad. Das macht aus mehreren Gründen viel Spaß.

Von Allan Priess Poulsen

Alles begann als ein gemächliches Projekt, als einige Bewohnerinnen und Bewohner des Ortes Mårslet südlich von Aarhus mehrmals pro Woche zusammengefunden hatten, um Fahrrad zu fahren. Das war 1997, als Bjarne Riis die Tour de France gewonnen hatte und das Radrennen im Begriff war, Fußball als Dänemarks Nationalsport zu verdrängen. Auch Peter Laursen aus Mårslet war dabei – und ist 27 Jahre später noch immer im Fahrradverein dabei.

„Beim ersten Mal waren wir zu fünft oder zu sechst. Es waren Frauen mit Fahrradkörben da und ich auf einem Mountainbike. Ich glaube nicht, dass jemand von uns damals ein Rennrad besessen hatte. Mich hat der Autor Jørgen Leth dazu inspiriert, Rad zu fahren. Ich habe zwei seiner Filme gesehen, die mich beide schwer beeindruckten. Zu Anfang waren wir froh, wenn wir auf 30 km/h kamen. Das hat sich seitdem etwas geändert“, lacht Peter, der Vertriebsmitarbeiter im Unternehmen Hans Nielsens Efterfølger ist – und in seiner Freizeit immer noch eingefleischter Radpsportler.

Samsø ist etwas ganz Besonderes
Es geht jedoch nicht nur um Bewegung im gemütlichen Tempo, denn etwa 80 Prozent der Mitglieder des Radclubs MCM sitzen dreimal pro Woche im Sattel. Mehrere von ihnen nehmen auch häufig an Radrennen in Dänemark und im Ausland teil. Unter anderem standen schon Frankreich, Deutschland und Belgien auf dem Programm – und auch Samsø haben die Fahrradbegeisterten ins Herz geschlossen.

„Ich trainiere recht häufig auf Samsø, denn die Insel ist wunderbar zum Radfahren geeignet. Meine Frau und ich haben ein Ferienhaus in Sælvig, und einmal im Jahr lade ich die Vereinsmitglieder dorthin ein. Dann umrunden wir mit 10-12 Personen die Insel und grillen anschließend im Ferienhaus Wurst und Burger. Es ist sehr gesellig und eine schöne Tradition“, freut sich Peter und benennt mehrere Faktoren, die auf Samsø zu einem gelungenen Radausflug beitragen.

„Die Natur ist herrlich, und bei einer Radtour über die Insel gibt es viel zu sehen. Wir fahren normalerweise durch Besser, Langør und Ballen und machen manchmal an einem schönen Ort Halt, um Kaffee zu trinken. Es ist auch kein unwesentliches Detail, dass 99 Prozent der Autofahrer auf Samsø umsichtig und rücksichtsvoll fahren. An vielen anderen Orten kann es Probleme mit Autofahrern geben, die von den Radfahrern genervt sind und zu dicht auffahren“, weiß er.

Ein Festival war ausschlaggebend
Peter betont, dass der Radclub im Laufe der Jahre viel Gutes für seine Mitglieder getan hat – und dass Samsø annähernd perfekte Rahmenbedingungen für eine Trainingsfahrt bietet.

„Es macht immer Spaß, sich zu bewegen, aber das gesellige Miteinander ist ein wichtiger Bestandteil des Fahrradvereins. Wir haben uns zu einer Art persönlichem Netzwerk entwickelt, in dem wir uns gegenseitig in vielen Dingen unterstützen. Auch altersmäßig sind wir relativ breit aufgestellt. Wir haben einige in den 20ern dabei, während die ältesten Mitglieder Mitte 70 sind“, berichtet er und verrät auch, warum er und seine Frau Jette Freizeitinsulaner mit Ferienhaus in Sælvig wurden.

„Wir hatten das Samsø Festival besucht, um unsere Tochter ein wenig im Blick zu haben, als sie mit 14, 15 Jahren zum ersten Mal mit ihren Freundinnen ein Festival besuchte. Eines Tages aßen wir im Hotel Strandlyst Mittag, während wir aufs Meer blickten und wir beide fanden, dass wir hiervon mehr haben wollten. Zweieinhalb Monate später hatten wir auf der Insel ein Ferienhaus gekauft und es nie bereut“, freut sich Peter.