Glud Kirche

Im Dorf Glud am Horsens Fjord steht diese romanische Kirche aus der Zeit um 1150, die jahrhundertelang im Besitz der Familie Glud war. In der Kirche gibt es viele Hinweise auf die Familie Glud und schöne sakrale Kunst aus mehreren Jahrhunderten. Die Kirche ist während der Arbeitszeit des Personals für Besucher geöffnet.

Eine romanische Kirche im Ferienland

Zwei Kilometer südlich vom Horsens Fjord und auf halbem Weg zwischen Horsens und Juelsminde liegt das Dorf Glud mit seinen 700 Einwohnern. Das kleine Dorf, das heute vom Tourismus geprägt ist, geht auf die ältesten Zeiten zurück, und archäologische Ausgrabungen haben eine Reihe von Funden aus der Eisenzeit hervorgebracht. Es war zweifellos schon vor dem Bau der Kirche im Jahr 1150 besiedelt. Wahrscheinlich wurden an der Stelle, an der die Kirche heute steht, die nordischen Götter in einer Art Holztempel verehrt, bevor Dänemark zum Christentum übertrat. Die meisten der heutigen dänischen Dorfkirchen wurden zwischen 1150 und 1200 erbaut.

Nach der Reformation gehörte die Kirche, wie fast alle dänischen Kirchen der Krone, wurde aber 1693 an Jørgen Arenfeldt, den Besitzer des örtlichen Herrenhauses Jensgaard, verkauft. Er übergab die Kirche dem Pfarrer Niels Sørensen Glud. Die Familie Glud kaufte auch das Herrenhaus um 1700 und besaß die Kirche bis 1951. Fast 300 Jahre lang war die Kirche im Besitz der Pfarrer- und Gutsbesitzerfamilie, was die Gegend stark prägte.

Erst 1961 ging die Kirche in den Besitz der Gemeinde über, was für eine dänische Kirche ungewöhnlich spät war.

Über die Kirche

Die Kirche von Glud ist eine schöne, weiß getünchte Kirche, die sich optisch von den anderen Kirchen in der Umgebung unterscheidet, da sie keinen Turm hat. Die alte Glocke befindet sich in einem Glockenturm neben der Kirche. Eine Sage bezieht sich auf diese Glocke. Die ursprünglich bestellte Glocke wurde auf einem Schiff transportiert, das leider Schiffbruch erlitt, und die Glocke liegt nun irgendwo auf dem Meeresgrund. Wenn heute die Ersatzglocke geläutet wird, klingt sie sehr wehmütig und traurig.

Der Altarraum und das Kirchenschiff der Kirche wurden 1150 aus Quadersteinen erbaut. Im Mittelalter wurde der Vorraum angebaut. Der zeitliche Ablauf des Baus von Kirchenschiff, Altarraum und Vorraum ist klassisch für dänische Kirchen - allerdings wurde der Turm in der Regel zur gleichen Zeit wie der Vorraum gebaut.

Der Kirchenraum selbst ist groß und breit - der breiteste in der Gegend - und wirkt durch die relativ niedrige Balkendecke noch größer.

Der romanische Triumphbogen aus dem 12. Jahrhundert, das große mittelalterliche Kruzifix sowie die schön gearbeitete Kanzel und das Altarbild ziehen die Blicke auf sich. Sowohl die Kanzel als auch das Altarbild sind ein Werk des bekannten Holzschnitzers Peder Jensen Kolding aus Horsens, der mehr als 25 Kirchen in Kystlandet ausgestattet hat. Die Kanzel und das Altarbild sind voller schöner Details, und man kann lange Zeit damit verbringen, die beeindruckende Handwerkskunst zu bewundern.

An der Wand hängen drei Gedenktafeln, die an einige der Kirchenbesitzer der Familie Glud erinnern, die auch als Pfarrer der Kirche tätig waren.

Im Außenbereich befindet sich der alte Friedhof, dessen Eingang ein großes, schönes Portal aus der Zeit um 1500 bildet. Hier kann man unter anderem das Grab der Familie Glud besichtigen.

Wenn man eh schon in der Stadt ist

Heute ist Glud wahrscheinlich am besten für sein Museum bekannt, das Glud Museum, ein Freilichtmuseum, das einen guten Einblick in das Leben und die Aktivitäten des Dorfes im Laufe der Zeit gibt. Sie können einen Ausflug zur Kirche mit einem Besuch des interessanten Museums verbinden.

Von Glud aus kann man der beliebten Wanderroute Fjordminoen oder der Fahrradroute Horsens Fjord zum Fährhafen Snaptun und zur Insel Hjarnø oder nach Westen in Richtung Horsens folgen.