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Gribskov | Einer der größten Wälder Dänemarks

Mit seinen 5500 ha ist Gribskov einer der größten Wälder Dänemarks. Der Wald ist der letzte Überrest der riesigen Wildnis, die in der Antike ganz Nordseeland bedeckte.

Der Name dahinter

Der Name erscheint zum ersten Mal im Grundbuch von König Valdemar im Jahr 1231 - Gripscogh. Höchstwahrscheinlich enthält der Name die alte Bezeichnung Geier, die beispielsweise in Geierland ein Gebiet bezeichnet, das nicht eingezäunt ist und daher niemandem im Besonderen gehört. Man kann sich also eine Art Gemeinschaftswald oder Karpfenwald vorstellen, den jeder nach Bedarf nutzen könnte.

Die Jagd

Im Mittelalter wurde Gribskov in ein dauerhaftes Eigentumsverhältnis zwischen Kloster Esrum und dem König gebracht. Nach der Reformation fiel der gesamte Wald an die Krone. Aufgrund des großen jagdlichen Interesses des Hofes wurde der Wald zu Jagdzwecken als Großwildgehege angelegt. Ende des 17. Jahrhunderts ließ Christian V. ein System von Jagdrouten anlegen, die bei den sogenannten Parforcejagden ausgiebig genutzt wurden. (par force bedeutet mit Kraft und Macht). Bei dieser Form der Jagd wurden Schusswaffen nicht verwendet. Eine große Hundemeute jagte ein einzelnes Stück Wild, halb zu Tode. Schließlich schritt der Jäger ein und versetzte ihm mit einem breiten Messer den letzten Schlag. 2015 wurde die Parforce-Jagdlandschaft in Nordseeland zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Pferde

Entlang des Sees Esrum Sø lagen insgesamt sechs Vagnes, was die Bezeichnung für eingezäunte Weideflächen für Pferde ist. Diese wurden vom königlichen Gestüt Frederiksborg als Sommerweide genutzt. Die Pferde wurden in Stämme oder Ställe sortiert, und jeder Stall graste auf seiner eigenen Koppel. Die Gefängnisse waren von einem Steinzaun umgeben. Um sich um die Pferde zu kümmern, stellten sie Gefängniswärter ein, die in kleinen Häusern am Esrum Sø lebten. Heute wurden die Häuser durch die vier Waldläuferhäuser „ersetzt“, die am Søvejen liegen.

Forstwirtschaft - früher

Das Interesse der Krone an Grib Skov lag vor allem in der Jagdmöglichkeit. Der Wald war daher eher ein Vergnügungspark als eine wirtschaftliche Ressource. Das Wachstum der Bäume wurde weitgehend sich selbst überlassen und nützliches Holz wurde dort entnommen, wo gerade etwas zu finden war. Von alters her schickten die Bauern ihre Schweine zu den Alten in den Wald und diese erstatteten dafür alte Schuld, meist jedes zehnte Tier oder einen Gegenwert. Pferde, Kühe und Ziegen wurden ausgeschickt, um in den Teilen des Waldes zu grasen, der die Innenfelder der Dörfer umgab.


Seit dem Mittelalter wurde der Wald von Menschenhand geprägt und um 1800 herum war Holz in Dänemark Mangelware. Bei der Ablösung in den 1780er Jahren wurden daher die Waldnutzungsrechte der Bauern beendet. Mit der Einstellung der Beweidung wurde die Möglichkeit der Selbstverjüngung der Bäume verbessert. Zu dieser Zeit begann man auch, eine langfristige Forstwirtschaft zu planen, Buchen und Eichen wurden in großem Umfang gepflanzt. Auch Rotfichten wurden angepflanzt, vor allem auf ehemaligen Wiesen- und Moorflächen. Das Ergebnis dieser Maßnahmen ist, dass der Wald heute intensiv bewirtschaftet werden kann.

Forstwirtschaft - jetzt

In jüngster Zeit wurde jedoch begonnen, die Fläche des Fichtenwaldes zugunsten einheimischer Laubholzarten, insbesondere Eiche, sowie Moor und Heide, wieder zu reduzieren. Man will auch mehr Naturwald, und deshalb werden Flächen, wo die Bäume die heutigen direkten Nachkommen eines selbst gesäten Waldes sind, als Naturwaldgebiete ausgewiesen.

Teile der naturbelassenen Waldflächen dürfen als unberührter Wald erhalten bleiben, andere Teile werden mit alten Bewirtschaftungsmethoden wie Kahlschlag, Weidewald oder Erntewald bewirtschaftet.