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Die Gestapo Kommt

In bösen Zeiten tun Menschen extreme Dinge.

Wenn Sie Zweifel haben, besuchen Sie die Ausstellung „1943 – Die Gestapo kommt“ im Staldgården in Kolding, wo Sie die Geschichte des Kampfes zwischen der dänischen Widerstandsbewegung und den Besatzungstruppen während des Zweiten Weltkriegs hören werden. Sie zeigt, wie extreme und außergewöhnliche Umstände die normalen sozialen Regeln der Gesellschaft und den moralischen Kompass der Menschen außer Kraft setzen können, was zu extremen Handlungen führt.

 

Lange Zeit wurde Dänemark von den Deutschen als die „Schlagsahne-Front“ bezeichnet. Es gab hier keine offenen Kämpfe, aber gute Nachschubmöglichkeiten. Dies änderte sich jedoch allmählich während der Besatzung, und 1943 brach die offizielle Kooperationspolitik zusammen. Das Parlament wurde suspendiert, und im Oktober 1943 zog die Gestapo in den Staldgården in Kolding ein, wo sie ihr Hauptquartier für Süd- und Süddänemark einrichtete.

 

In den letzten zwei Jahren der Besatzung wurden etwa 1.350 Widerstandskämpfer im Staldgården festgenommen und inhaftiert. Hier wurden sie verhört und gefoltert, während sie darauf warteten, ihr Schicksal zu erfahren. Einige wurden freigelassen, andere am Exekutionsort in Ryvangen erschossen, und viele wurden in deutsche Konzentrationslager gebracht.

 

Mit neuer Technologie können Sie durch das Kriegs-Kolding spazieren und die fiktive Frau Gerda kennenlernen. Sie können auch die einzige erhaltene Gestapo-Zelle in Dänemark, Zelle Zwei, besuchen. Sie ist eine düstere Erinnerung, in der man noch die Namen sehen kann, die Widerstandskämpfer in die Wände eingraviert haben, während sie vor ihrem bevorstehenden Verhör bangten.

 

In der Zelle können Sie auch eine kraftvolle und intensive Erzählung erleben. Es gibt insgesamt drei Geschichten, die verschiedene Aspekte der Geschichte der Besatzung durch Licht, Klang und moderne Technologie darstellen. Bewegend. Beängstigend. Fesselnd.

 

Wir haben eine Hymne, die während der Besatzung an zusätzlicher Bedeutung gewann, als junge Männer für eine Sache kämpften – mit ihrem Leben auf dem Spiel. Die letzte Strophe lautet:

 

Kämpfe für alles, was dir lieb ist,

sterbe, wenn es sein muss!

Dann ist das Leben nicht so schwer,

noch der Tod auch nicht.

 

Aus „Immer fröhlich, wie du gehst“, von Christian Richardt, 1867.